Als ich mich Ende letzten Jahres für ein Jahr in Ghana entschied, habe ich mich für ein Umweltprojekt beworben, für welches ich glücklicherweise auch angenommen wurde. Aber wie es so oft ist, kommt es im Leben anders als gedacht. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass nicht nur die Gelder des Projektes begrenzt sind, sondern demzufolge auch der Arbeitsbereich. Aus diesem Grund entschieden wir gemeinsam, dass ich zunächst in einer Schule, aus denen nun vier geworden sind, als Lehrerin tätig sein soll. Die Fächer waren damals noch nicht ganz klar, jedoch freute ich mich sehr auf die Arbeit mit den Kindern. Nachdem bekannt wurde, dass ich französisch lernte, wurde ich zu meiner großen Überraschung als Französischlehrerin auserkoren. Ich und französisch: das ist genauso skurril wie einen Elefanten in der Arktis anzutreffen. Aber man wächst bekanntlich an seinen Herausforderungen und nach mehr als einem Monat kann ich sagen, dies hat ein sehr schlauer Mensch gesagt. Ich muss zwar sehr hart büffeln, aber auch mein französisch wird immer besser.
Generell ist es sehr erstaunlich, dass in Ghana, welches umzingelt von frankophonen Staaten ist, so gut wie niemand französisch lernte, was auch der Grund ist, weshalb die Schulleiter der vier verschiedenen Schulen, an denen ich nun unterrichte, in meinem Aufenthaltsjahr eine Chance sehen. Also heißt es nun umdenken, denn was nützt den Schülern hier die Kenntnis einer Frankreich-französischen Kultur. Daher wird in den Beispielen aus Paris Lomé, die Hauptstadt von Togo, gemacht und aus Baguette das traditionelle Westafrikanische Gericht Fufu.
Es macht wirklich sehr viel Spaß, da die Schüler hier wirklich lernen wollen, insbesondere die höheren Klassen. Sie saugen praktisch jedes Wort von meinen Lippen und auf der Straße werde ich mit: „Bonjour Madame Bianca ça va?“ angesprochen. Dennoch komme ich nicht Drumherum mich manchmal zu fragen: Was mache ich nur hier? Ich bin kein ausgebildeter französisch Lehrer und dennoch stelle ich mich vor eine Klasse mit der Gefahr, dass ich jene Fehler, die ich selber mache an insgesamt 400 Schüler weiter gebe. Aber vielleicht ist es eine Chance. Zum einen, die sich den Schülern ermöglicht, um die Grundkenntnisse des französische zu erlernen, um sie später vertiefen zu können, aber vor allem für mich, die an einer großen Herausforderung wächst – zumal der französisch Unterricht auf englisch erfolgt, was umdenken fordert. Wie sich alles entwickelt kann ich jetzt noch nicht sagen, jedoch bin ich dankbar über jeden weiteren Tag, an dem ich hier sein darf und an dem ich jeden morgen aufs neue von strahlenden Kindergesichtern begrüßt werde, die mir sagen: „Madame Bianca but today you come to us to teache french.“